Hainbuche

Hainbuche
Hag:
Die germ. Wortgruppe mhd. hac »Dorngesträuch, Gebüsch; Umzäunung, Gehege; ‹umfriedeter› Wald; ‹umfriedeter› Ort«, ahd. hag »Einhegung; Stadt«, daneben asächs. hago »Weideplatz«, engl. haw »Gehege; Hof«, schwed. hage »Gehege; Weide; Wäldchen, Hain« geht mit verwandten Wörtern im Italischen und Keltischen, vgl. z. B. kymr. cae »Gehege«, mbret. kae »Dornenhecke, Zaun«, gall. caio- »Umwallung« (vgl. Kai), auf *kagh- »Flechtwerk, Zaun« (verbal »mit einem Zaun umgeben«) zurück. Andere Substantivbildungen zu derselben Wurzel sind Hain, Hecke und Heck.
Eine Kollektivbildung zu »Hag« ist Gehege. Eine Verbalableitung von »Hag« ist hegen, ursprünglich »mit einem »Hag« umgeben«. Auch in der dt. Namengebung spielt die Sippe von »Hag« eine bedeutende Rolle, beachte den Personennamen und Ortsnamen Hagen und die zahlreichen Ortsnamen auf ...hag, ...hagen. – Zus.: Hagebuche, auch Hainbuche (mhd. hagenbuoche, ahd. haganbuohha, hagebuoche, niederl. haagbeuk; der zu den Birkengewächsen gehörige Laubbaum wird häufig als Hecke angepflanzt; Stamm und Blätter sind denen der Buche ähnlich), dazu hagebüchen ( hanebüchen); Hagebutte (15. Jh.; der Name der Frucht der Heckenrose ist aus einfachem mhd. butte »Hagebutte« verdeutlicht worden; zum zweiten Bestandteil vgl. Butzen); Hagedorn »Weißdorn« (germ. Pflanzenname: mhd. hagedorn, asächs. haginđorn, engl. hawthorn, schwed. hagtorn); Hagestolz »‹alter› Junggeselle« (mhd. hagestalt, -stolz, ahd. hagustalt »Unverheirateter«; die Zusammensetzung, deren zweiter Bestandteil -stalt zu der germ. Sippe von got. staldan »besitzen« gehört und in mhd. Zeit volksetymologisch in -stolz umgedeutet wurde, bedeutet eigentlich »Hagbesitzer«, d. h. »Besitzer eines ‹umfriedeten› Nebengutes« im Gegensatz zum Besitzer des Hofes. Da das Nebengut im Allgemeinen zu klein war, um darauf einen Hausstand zu gründen, musste der Hagbesitzer unverheiratet bleiben; später bezeichnete dann das Wort einen Mann, der über das gewöhnliche Alter hinaus ledig geblieben war.) Auf eine alte Zusammensetzung mit »Hag« geht auch Hexe zurück.
Hain:
Das nur noch in der Dichtersprache gebräuchliche Wort für »kleiner Wald« beruht auf der seit dem 14. Jh. bezeugten kontrahierten Form mitteld. hain, die auf mhd. hagen, ahd. hagan »Dorngesträuch; Einfriedung, Verhau, umfriedeter Platz« zurückgeht (vgl. Hag). »Hain« kommt auch in zahlreichen dt. Ortsnamen vor, beachte z. B. »Lichtenhain, Ziegenhain«. – Zus.: Hainbuche ( Hag).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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